Die Rezeption der höfischen Kultur in den böhmischen Ländern im Früh- und Hochmittelalter
Träger des Projektes: Historisches Institut der AW CR
Bearbeiter: PhDr. Dana Dvoøáèková-Malá, PhDr. Jan Zelenka
Identifikationscode des Projektes: KJB800150802
Laufzeit des Projektes: 2008-2010
Das Forschunsprojekt soll sich auf das Studium der Äußerungen der höfischen Kultur in den böhmischen Ländern konzentrieren. Zu seinem Hauptteil zählt die Erforschung des königlichen Hofes und das Benehmen der Hofgesellschaft bis zum Ende der Pøemyslidenepoche. Vorausgesehen ist erstmals, die strukturelle Gestaltung des Hofes zu verfolgen, einschließlich einzelner Ämter und sozialer Gruppen oder Personen in gemeinsamer Interaktion. Für die Hauptgestalten des Hofes werden selbstverständlich der Herrscher und seine Familie gehalten. Ihr Privatleben und Haushalt bildeten einen Teil des sog. engeren und weiteren Hofes sowohl im Alltag als auch in der Zeit der Festtage und höfischen Feierlichkeiten. Der Hof profilierte sich also nicht nur als Zentrum der politischen Macht, die aus Verwaltungs- und Gerichtspflichten und der Exekutive bestand, sondern auch als ein Milieu, in dem sich die Bedürfnisse der Einzelnen oder Interessengruppen präsentierten. Deshalb werden auch ihre gegenseitige Kommunikation sowie die subjektive Motivation und Privaterlebnisse verfolgt. Dies alles gehört zur höfischen Kultur, die mit allen Gesten, Symbolen und Ritualen ein Hofzeremoniell darstellte und in modifizierten Formen in die niedrigeren Schichten durchdrang. Die höfischen Gewohnheiten, Ritterideen und -ideale beeinflußten die Hofgesellschaft, bestimmten ihre Kriterien und brachten zugleich Impulse für Vergnügen, aber auch für Kunst und Mäzenatentum.
Als Teil des Projektes soll ein Diskussionforum unter dem Titel Höfe und Residenzen im Mittelalter vorbereitet werden, das auf schon im Jahre 2005 stattgefundene Kolloquien anschließen würde. Das große interdisziplinäre Interesse für diese Problematik führte dazu, das Forschungsprojekt Rezeption der höfischen Kultur in den böhmischen Ländern im Früh- und Hochmittelalter vorzulegen, das ermöglicht, die Fragen der höfischen Kultur und ihre Blüte in den böhmischen Ländern des 13. Jahrhundts beantworten. Im Sinne einzelner internationaler Kolloquien ist jedoch das Forschungsfeld im Rahmen der Mediävistik zeitlich nicht eingeschränkt, um den breitesten Rahmen für den Meinungsaustausch unter den Forschern zu öffnen.